Das Naturschutzgebiet Emmericher Ward
Das Naturschutzgebiet Emmericher Ward liegt am Unteren Niederrhein in unmittelbarer Grenzlage zu den Niederlanden. Entsprechend seiner Lage in der Überflutungsaue des Rheins wird das Gebiet maßgeblich durch die Wasserstände des Stroms geprägt. Bei Hochwasser ragen nur die höher gelegenen Bereiche – die Warden – aus den Wassermassen. Die Emmericher Ward ist ein überregional bedeutsames Auengebiet und Bestandteil des internationalen Feuchtgebietes und EU-Vogelschutzgebietes Unterer Niederrhein. Schon seit den 1970er Jahren engagierte sich der Naturschutzbund Deutschland (NABU) dafür, dieses herausragenden Gebietes unter Schutz stellen zu lassen.
Mit ihren rund 300 Hektar Fläche ist die Emmericher Ward Teil des 1983 ausgewiesenen Feuchtgebietes internationaler Bedeutung (RAMSAR-Konvention) und EU-Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“. Aufgrund ihrer hohen ökologischen Bedeutung nicht nur für Vogelarten wurde die Emmericher Ward zusätzlich als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) ausgewiesen. Das europaweite Schutzgebietsnetz NATURA 2000 umfasst mit sämtlichen FFH- und Vogelschutzgebieten Europas den Kern des europäischen Naturerbes.
Hauptziele sind der Erhaltung des artenreichen Komplexes aus Stillgewässern, Verlandungszonen, extensivem Grünland und Kiesbänken am Rheinufer als Brut- und Nahrungsbiotope seltener und gefährdeter Wat- und Wasservögel und als Äsungsplätze (Fraßplätze) überwinternder Wildgänse. Nicht zu vergessen ist die Entwicklung von Auenwald. Besondere Bedeutung kommt weiterhin den Mager- und Trockenrasen-Standorten am Hochufer des Rheins mit Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten und -gesellschaften sowie einem landesweit bedeutsamen Vorkommen von Stechimmen wie Sandwespen und Solitärbienen zu.