Programm Rhein 2020
Das Programm zur nachhaltigen Entwicklung des Rheins der „Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins“ (IKSR) war während der Projektentwicklung und -durchführung das Leitbild für eine zukünftige umweltgerechte Flussentwicklung. Es legte Ziele und Maßnahmen für eine ökologische Aufwertung des Stroms fest, ohne Erfordernisse des Hochwasserschutzes auszublenden.
Grundlegende Ziele des Programms waren die Vernetzung von Lebensräumen zu einem Biotopverbund und die weitere Verbesserung der Gewässer- und Wasserqualität bei gleichzeitiger Verbesserung der Hochwasservorsorge. Neben der Anlage von Nebenrinnen und Flutmulden stellten die Entfernung von Uferbefestigungen und Umgestaltung von Leitbauwerken wie Buhnen geeignete Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele dar.
Für viele Wanderfische ist die ökologische Durchgängigkeit des Flusses entscheidend. Um anspruchsvolle Fischarten wie Lachs und Nordseeschnäpel wieder erfolgreich anzusiedeln, muss der weitere Verbau gestoppt und bestehende Wanderbarrieren wie Querbauwerke und Schleusen am Oberrhein entfernt bzw. durch alternative Umgehungsmöglichkeiten ergänzt werden.
Mit der Anlage der Nebenrinne und der Entwicklung von Auenwald griff das LIFE-Projekt „Fluss- und Auenoptimierung Emmericher Ward“ Ziele des Rheinprogramm 2020 auf und leistete einen Beitrag zur Realisierung.
Eine Bilanz zu den Erfolgen des Programms findet sich auf der Website der IKSR.
Die neun Staaten, die im Rheineinzugsgebiet liegen, haben im Februar 2020 Nachfolgeprogramm „Rhein 2040“ verabschiedet, in dem die Gedanken des Vorläuferprojekts weitergedacht werden. Unter anderem hat sich die Rheinkommission als Ziel gesetzt, rheintypische Habitate wieder herzustellen, die Quervernetzung von Fluss und Aue und den Biotopverbund im Auenkorridor des Rheins maßgeblich zu fördern.