Anlage einer Nebenrinne

 

Auf knapp zwei Kilometern Länge wurde eine parallel zum Rhein verlaufende Nebenrinne angelegt (orange, dunkel- und mittelgrün im Bild). Dazu wurden vier der ursprünglich für den Stromausbau errichteten, senkrechten Steinschüttungen (Buhnen) durchbrochen und die vorhandene Flutrinne in den verlandeten Feldern zwischen den Buhnen vertieft. Im Osten wurde ein früheres Abgrabungsgewässer in die Nebenrinne einbezogen. Das Gewässer wurde an der Sohle auf etwa 20 bis 35 Meter Breite aufgeweitet. Die Anbindung an den Rhein erfolgte auf etwa einem Meter unter Mittelwasser, so dass die Nebenrinne die überwiegende Zeit im Jahr von Osten nach Westen durchströmt werden kann (im Bild von rechts nach links).

Die Umsetzung der Bauarbeiten erstreckte sich über zwei Jahre, da nur während Niedrigwasserzeiten gebaut werden konnte. Um den Eingriff in die Landschaft so gering wie möglich zu halten, wurde das so genannte „Vor-Kopf-Bauverfahren“ angewendet. Das bedeutet, dass die Baustraße (orange, schraffierte Fläche im Bild) in der Trasse der Nebenrinne verlief und der Ausbau rückschreitend vom Ende zum Anfang der Rinne betrieben wurde.

   
Um den Durchfluss auf ein bestimmtes Maß zu begrenzen und negative Auswirkungen auf die Schifffahrtsstraße auszuschließen, wurden die Ein- und Auslaufbereiche der Nebenrinne befestigt. Damit Wartungsarbeiten an dem vorhandenen Hochspannungsmasten möglich bleiben, wurde die Buhne westlich des Abgrabungssees zu einer Furt ausgebaut, so dass der Mast, der sich den Großteil des Jahres in Insellage befindet, erreichbar ist. Der Rest der Nebenrinne blieb unbefestigt, damit sich eine natürliche Gewässerdynamik entfalten kann.

  
Der Aushub aus der Nebenrinne im Umfang von rund 65.000 m³ wurde größtenteils in den Abgrabungssee am Anfang der Nebenrinne umgelagert und hier unter anderem dafür genutzt, die teilweise sehr steilen Ufer des Sees abzuflachen und so ökologisch aufzuwerten. Aushubmaterial mit einer zu hohen Schadstoffbelastung wurde auf Deponien professionell entsorgt.


alle Fotos: Klaus Markgraf-Maué

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